Das Konzept Integriertes Management - auf den Punkt gebracht

"Wir arbeiten in Strukturen von Gestern mit Methoden von Heute an Strategien für Morgen vorwiegend mit Menschen, die die Strukturen von Gestern geschaffen haben und das Übermorgen in der Unternehmung nicht mehr erleben werden." (Knut Bleicher)

In den 1990er Jahren wurde das von H. Ulrich entwickelte St. Galler Management Modell von K. Bleicher zum Konzept Integriertes Management weiterentwickelt und so ein weiterer Meilensteine der St. Galler Denkschule begründet.

Kurzbeschreibung:

Das Konzept Integriertes Management ist als dreistufige Managementkonzeption (normativ, strategisch, operativ) zu begreifen und hebt als grundlegende Erfolgsvoraussetzung des Managements eine umfassende Notwendigkeit zur Integration hervor (vgl. Bleicher, 1994, S. 42 f.).  Dabei schlägt das Modell die Brücke von klassischen Ansätzen der Unternehmenspolitik zu einem neuen Paradigma des strategischen Managements (vgl. Hill, o.J. zit. nach Matje, 1996, S. 12). Innerhalb des Konzepts stellt normatives Management primär auf die Generierung von Verständigungspotentialen, strategisches auf die Erzeugung von (Markt-)Erfolgspotentialen und operatives auf den Aufbau innerbetrieblicher Produktivitätspotentiale ab (vgl. Ulrich/Fluri, 1992, S. 19). 

Zielsetzung:

Zielsetzung des Modells ist die Ordnung von Entscheidungsmomenten, als auch die Schaffung eines problembezogenen Ordnungsrahmens sowie von Vorgehensschemata zur integrativen Konzeption von Lösungsmöglichkeiten unter Miteinbeziehung multidimensionaler Kontexte (vgl. Bleicher, 2011, S. 86). 

Anwendung:

Das Konzept Integriertes Management als Beschreibungsmodell von Unternehmungen dient einer ganzheitlichen, systemischen Unternehmensteuerungen und umfasst sowohl die Organisation per se als auch relevante Umwelten und Stakeholdergruppen. Somit kann es als Hilfestellungen im obersten Management ebenso eingesetzt werden wie, entsprechende Adaptierungen vorausgesetzt, für Abteilungen und abgegrenzte Projekte.

In der Praxis:

Auf normativer Ebene muss eine Unternehmung X ihre Verfassung beschliessen, also lang- und mittelfristige Visionen und Missionen definieren und grundlegende Regeln der Zusammenarbeit festlegen. Auf Basis von Analysen der Umwelt, des Marktes sowie eigener Kompetenzen wird eine Strategie formuliert, die unternehmensintern in entsprechenden Organisationsstrukturen und Managementsystemen sowie marktgerichtet (extern) in Programmen und Verhaltensweisen der Mitarbeiter ihren Ausdruck findet. Auf operativer Ebene vollziehen sich schlussendlich konkrete Umsetzungsschritte bspw. in den Bereichen F&E und Innovation, Produktion, Marketing, Vertrieb, Logistik, Personal, Finanzen und Controlling. Aufgrund wechselseitiger Interdependenzen gilt es dabei sämtliche Bereich integriert, vernetzt und systemisch zu betrachten und zu steuern.

Zusammenfassend lässt sich postulieren, dass K. Bleicher das ursprüngliche St. Galler Management Modell um bedeutende Aspekte erweitert und vorhandene zielführend und praktisch umsetzbar betont hat.

„Als besonders wertvoll erweist sich dabei die sorgfältige Ausdifferenzierung von Management in eine normative, eine strategische und eine operative Dimension.“ (Rüegg-Stürm, 2003, S. 6)


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